Wenn es krabbelt und juckt – Milben im Bett

Milben im Bett erkennen und mit Hausmittel bekämpfen

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Milben im Bett stören nicht nur den Schlaf sondern können auch Auslöser für Allergien sein. Eigentlich sind Hausstaubmilben völlig harmlos. In der Regel übertragen die kleinen Tierchen keine Krankheiten und schaden dem Menschen auch nicht. Lediglich der Kot von Hausstaubmilben gehört allerdings zu den bedeutendsten Allergenen überhaupt, wenn es um Innenräume geht. Allein hierzulande kämpfen circa 45 Millionen mit einer Hausstaubmilbenallergie.

Den kleinen Spinnentieren kann aber kein Mensch gänzlich entkommen. Ungefragt nisten sich diese Tierchen allzu gerne Teppiche, Matratze, Kissen, Bettwäsche und sogar Kuscheltieren ein. Auch die beste Putzfrau ist hier nicht in der Lage den Hausstaubmilben den Garaus zu machen, denn eine Frage der Hygiene ist dies nicht. Wer allerdings einmal den Lebensraum der Milben im Bett genau unter die Lupe nimmt, wird feststellen, dass man die ungebetenen Gäste dennoch in seine Schranken weisen kann.

Worum handelt es sich bei Milben genau?

Zur Gattung der Spinnentiere gehören Hausstaubmilben. Auf der ganzen Welt finden sich insgesamt 150 verschiedene Arten. In der Fachsprache nennen sich diese klitzekleinen Tierchen auch Dermatophagoides. Übersetzt, bedeutet dies so viel, wie Hautfresser, denn Milben dieser Art ernähren sich allzu gerne von menschlichen Hautschuppen.

Da Hausstaubmilben lediglich zwischen  0,1 und 0,5 Millimeter groß werden, sind diese Tiere mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Nur mit Hilfe eines Mikroskops lässt herausfinden, welche Milbenart sich in den Innenräumen eingenistet hat. Hierzulande finden sich zwei Milbenarten, die Hausstauballergikern das Leben schwer machen.

  1. Dermatophagoides farinae
  2. Dermatophagoides pteronyssinus

In einem Gramm Hausstaub leben tausender dieser Tiere. Bei rund einem Monat liegt hier die mittlere Lebenserwartung einer Milbe. Liegen gute Bedingungen vor kann eine Milbe aber sogar 100 Tage alt werden. Überwiegend ernähren sich diese Spinnentierchen von Hautschuppen. Ebenso stehen aber auch Schimmelpilze auf dem Speiseplan, denn Hausstaubmilben brauchen diesen Pilz um zur Vorverdauung der Hautschuppen.

Warum ist unser Bett der ideale Lebensraum für Milben?

In unseren Betten finden Milben einen idealen Lebensraum vor. Dort nisten sie sich in Bettdecken, Kissen und allzu gerne in der Matratze ein. Hier ist es kuschelig warm und die Luftfeuchtigkeit stimmt ebenfalls. Letzteres hängt damit zusammen, dass der Mensch während der Nachtruhe über die Atmung, wie den Schweiß etwa einen halben Liter Flüssigkeit absondert.

Mit einer Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80% und einer konstanten Temperatur von 25 bis 30 Grad Celsius servieren wir den Milben dann noch ihre Hauptmahlzeit, Hautschuppen. Davon verliert der Mensch täglich circa 1,5 Gramm. Unmengen von Milben können sich davon ernähren, so dass wir eigentlich nie allein in unserem Bett schlafen.

Aus diesem Grund, ist es besonders für Hausstauballergiker wichtig die Milbenbelastung stets so niedrig, wie nur möglich zu halten.

Lesetipp: Bettwäsche waschen

Milbenkot ist hier der Allergieauslöser

Hausstaubmilben selbst lösen aber keine Allergie aus. Es sind die Eiweißbestandteile im Milbenkot, die für allergische Reaktionen sorgen. Allein eine Milbe produziert pro Tag etwa 20 Kotkügelchen. Im Laufe des Lebens einer Milbe, hinterlässt dieses Tier demnach das 200-fache ihres Körpergewichts an Kot. Nach Blütenpollen verursacht Milbenkot am zweithäufigsten Allergien.

Trocknet der Kot der Spinnentiere, zerfällt dieser zu Staub und wirbelt im Anschluss in der Raumluft herum. Atmet der Mensch dies ein, kann es zu den typischen, allergischen Reaktionen, wie verstopfte Nase, Niesen, gerötete Augen und ähnlichem kommen. Lediglich ein Gramm Hausstaub kann mehr als 250.000 Kotkügelchen enthalten.

Richtig abtöten, lassen sich Milben in Bettwäsche, wie Kuscheltieren nur, wenn diese bei mindestens 60 Grad Celisus rund eine Stunde in der Waschmaschine gereinigt werden. Auch eine 24-stündige Aufbewahrung in der Kühltruhe tötet die Spinnentiere.

Hausstaubmilben sorgen ganzjährig bei Allergikern für gesundheitliche Probleme

Von Mai bis Oktober herrscht Milben-Hochsaison. Während der wärmeren Monate paaren sich die Milben. In nur einem Monat kann eine weibliche Milbe zwischen  30 und 80 Eier legen. Während der Sommermonate können sich demnach in nur einem Bett rund zehn Millionen Milben ansammeln.

Erst, wenn die Tage und Nächte kälter werden und die Heizung in Betrieb genommen wird, stirbt ein Teil der Milben durch die trockne Heizungsluft. Der Rest pflanzt sich allerdings weiter fort. Gerade im Herbst steigt für Hausstauballergiker demnach die Allergiebelastung in der Luft rapide an. Sowohl die toten Milben, als auch der über den Sommer angesammelte Kot zerfallen jetzt zu Staub und finden sich in der Luft wieder.

Was hilft gegen Milben und Milbenkot?

  1. Es gilt stets darauf zu achten, dass im Schlafzimmer lediglich eine Raumtemperatur von 18 Grad Celsius herrscht.
  2. Luftbefeuchter sollten bei Hausstauballergikern nicht zum Einsatz kommen. Besser ist es mehrmals täglich die Wohnung zu lüften. Auf diese Weise bleiben die vier Wände trocken.
  3. Ventilatoren, Klimaanalagen, Heizlüfter, sowie andere Luftaufwirbler gilt es zu meiden, denn diese verteilen den Hausstaub nur unnötig in der Raumluft.
  4. Alle acht Jahre sollten Hausstauballergiker eine neue Matratze kaufen. Auf diese Weise wird die Milbenpopulation nicht zu groß.
  5. Regelmäßig, alle drei Monate gilt es Bettdecken, Kissen, wie Bettwäsche bei mindestens 60 Grad Celsius in der Waschmaschine zu reinigen.
  6. Mehrmals wöchentlich gilt es die vier Wände zu putzen, wie zu wischen.
  7. Es ist ratsam des Nachts einen Schlafanzug anzuziehen. Dieser saugt die Flüssigkeit auf und verhindert außerdem, dass Hautschuppen weiterhin als Nahrungsquelle der Milben dienen können.
  8. Typische Staubfänger, wie Vorhänge, offene Bücherregale, offene Kleiderschränke und ähnliches gilt es im Schlafraum besser zu meiden.
  9. Milbenschutzbezüge, sogenannte Encasings, für Kissen, Matratzen und Bettdecken verhindern ein Eindringen der Spinnentiere. Ein Kauf lohnt sich daher.
  10. Auch ein Bett ohne Bettkasten verhindert unnötige Hausstaubansammlungen und sorgt damit für eine saubere Luft.
  11. Teppiche, Matratzen und Sofas gilt es regelmäßig mit einem speziellen Milbenspray zu behandeln. Auf diese Weise werden die Hautschuppen ungenießbar, so dass die Milben schlichtweg verhungern.
  12. Wer hingegen extrem unter seiner Hausstauballergie leidet, sollte sich eventuell überlegen, ob er nicht auf glatte Böden, wie Ledersofas umsteigen möchte. Diese sind keine Staubfänger und leichter sauber zu halten.
  13. Kuscheltiere hingegen gilt es ebenfalls regelmäßig bei 60 Grad Celsius in der Waschmaschine zu waschen. Dürfen diese nicht so heiß „gebadet“ werden, gilt es sie 24 Stunden einzufrieren, um die Milben auf diese Weise abzutöten.
  14. Des Weiteren sollten Hausstauballergiker auch auf Haustiere verzichten. Hund, Katze und Co sollten auf jeden Fall nicht mit ins Bett genommen werden.
  15. Wer außerdem mal eine Auszeit von den Spinnentieren benötigt, sollte eine Reise ins Hochgebirge unternehmen. Wegen der geringen Luftfeuchtigkeit ist hier das Milbenvorkommen nicht so groß.

Fazit: Milben können sich zu wahren Plagegeistern entwickeln, wenn eine Hausstauballergie für gesundheitliche Probleme sorgt. Wer allerdings regelmäßig Kissen, Decken, wie Bettwäsche in die Kochwäsche gibt und Milbenschutzbezüge, sowie Milbensprays verwendet, sollte das Aufkommen der kleinen Spinnentiere eindämmen können.

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