REM Schlaf

Was ist der REM Schlaf und REM Schlafphasen?

Gute fünf Jahrzehnte ist es jetzt her, dass der REM Schlaf entdeckt wurde. Im Jahr 1953 fand das Forscherteam um den Schlafforscher Nathaniel Kleitmann in einem Schlaflabor in Chicago heraus, dass es REM-Phasen während der Nachtruhe gibt.

Etwa alle 90 Minuten verfallen Schläfer demnach in einen eher merkwürdigen Zustand. In dieser Zeitspanne schlägt das Herz schneller, der Blutdruck, sowie die Atemfrequenz erhöhen sich und die Augen bewegen sich unter den geschlossenen Lidern hin und her. Hierbei handelt es sich um Anzeichen des REM-Schlafs.

Folgende Fragen zum REM Schlaf wollen wir in diesem Beitrag beantworten
  • Was ist REM Schlaf?
  • Ist REM Schlaf erholsam?
  • Wann beginnt der REM Schlaf?
  • Was passiert im REM Schlaf?
  • Wie viel REM Schlaf ist normal?

Experten unterscheiden zwischen Non-REM- und REM-Schlafphasen

Schläft der Mensch, ist der Schlaf nicht während der ganzen Zeit gleichbleibend tief. So verläuft dieser in verschiedenen Phasen, die sich während der Nacht mehrmalig wiederholen. Gleich in fünf Stadien wird der Schlaf demnach unterteilt, die sich unterscheiden, indem sie unterschiedlich stark ausgeprägte Hirnströme zeigen. Somit finden sich hier zum einen die sogenannten Non-REM-Schlafphasen, die noch einmal in 1 bis 4 Stadien unterteilt werden und zum anderen die REM-Schlafphasen.

Letztere sind gekennzeichnet durch schnelle Augenbewegungen unter den geschlossenen Lidern, weshalb REM die Abkürzung für Rapid Eye Movement ist. Während die Tiefschlafphase überwiegend dazu da ist, dass der Mensch sich von den körperlichen Anstrengungen des Tages erholen kann, glauben die Forscher, dass der REM Schlaf für die psychische Erholung zuständig ist. Warum es hingegen in der REM-Phase stets zu den schnellen Augenbewegungen kommt, ist weitgehend noch unklar bzw. hier sind sich die Experten bislang noch nicht ganz einig.

Lesen Sie auch: Tiefschlaf – Phasen und Dauer

Der REM Schlaf – Worum handelt es sich hier genau?

In der REM-Schlafphase erleben Schlafende die intensivsten und meisten Träume. Aus diesem Grund bezeichnen Schlafforscher dieses Stadium auch als Traumphase. Blutdruck, Herzschlag, sowie die Atmung werden dann unregelmäßiger und schneller. Zudem kommt es zu den oben genannten typischen Augenbewegungen und auch sexuelle Erregung lässt sich in diesem Schlafstadium feststellen. Das Elektroenzephalogramm zeigt in der REM Phase außerdem eine gesteigerte Aktivität an, während der Muskeltonus aber enorm herabgesetzt ist.

Gesteuert, werden diese Dinge vom menschlichen Gehirn, denn käme es nicht zu einem herabgesetzten Muskeltonus, würde der Schlafende die Bewegungen, die er in seinen Träumen vornimmt auch wirklich im Schlaf ausführen. Schläfer, die in der REM-Phase geweckt werden, können sich meist sehr genau an ihre Träume erinnern. Während eines acht Stunden Schlafs befindet sich ein Schlafender zwischen drei und sechs Mal in der REM Schlaf. Demnach macht dieses Stadium etwa 20% der gesamten Schlafdauer aus.

Video: REM Schlaf und Schlafphasen

Warum ist der REM Schlaf gerade im Alter so wichtig?

Es steht fest, dass der REM Schlaf eine wichtige Rolle spielt, wenn es um das menschliche Verhalten geht. Sind diese Schlafphasen nächtelang nicht ausreichend vorhanden, reagieren viele Betroffene äußerst impulsiv. Jüngere Menschen äußern dies oftmals durch ein gesteigertes sexuelles Verlangen, während ältere Personen die Auswirkungen am Gedächtnis zu spüren bekommen.

So führen unzureichende REM-Phasen bei älteren Menschen dazu, dass sie unter Konzentrationsproblemen leiden und zudem mit einem allgemeinen Leistungsabfall zu kämpfen haben. So wird die menschliche Hirntätigkeit von genau diesem Schlafstadium geprägt. Sämtliche Dinge, die der Mensch am Tage erlebt, Erfahrungen die gesammelt werden und Wissen, welches im Gehirn gespeichert wird, wird hauptsächlich in der REM-Schlafphase verarbeitet.

Demnach ist diese Phase sowohl für die Psyche, als auch für die Nerven äußerst bedeutend. Experten vermuten inzwischen sogar, dass eine Störung des REM-Schlafs mit Erkrankungen, wie Alzheimer oder Parkinson in Zusammenhang steht, weshalb vor allem ältere Menschen stets ausreichend gut schlafen sollten.

Lesetipp: Schlafrhythmus ändern

Was geschieht, wenn der REM-Schlaf zu gering ausfällt?

Menschen, die mit Schlafstörungen zu kämpfen haben, sind oftmals depressiv und erkranken irgendwann wegen des Schlafmangels an einer Depression. Mediziner verschreiben in diesem Fall allzu schnell Antidepressiva und bewirken damit, dass der gesunde Schlafrhythmus zusätzlich negativ beeinflusst wird.

Häufig gelangen Betroffene auf diese Weise in einen Teufelskreis, so dass es zu einem Fehlverhalten im Schlaf-Wach-Rhythmus kommt. So versuchen die Betroffenen dann den fehlenden Schlaf wieder nachzuholen, indem sie zu früh am Abend ins Bett gehen oder ein ausgiebiges Mittagsschläfchen halten. Mit dieser Vorgehensweise wird aber meist das genaue Gegenteil erreicht.

Kommt es hingegen zu einer zu frühen REM-Phase im Schlaf gerade die Emotionen des Schläfers durcheinander. Das nächtliche Gedächtnis konzentriert sich dann auf die eher unschönen Dinge des Tages und speichert somit überwiegend negative Erlebnisse im Gehirn ab.

Außerdem kann es bei einer gestörten REM-Schlafphase dazu kommen, dass der Schlafende sich ausgiebig bewegt. Das bedeutet, der Schläfer steht des Nachts auf, geht in der Wohnung herum und führt diverse Handlungen aus, die er nicht bewusst erlebt. Häufig betroffen, sind in diesem Fall Männer, die bereits das 50. Lebensjahr überschritten haben. Vor allem die Angehörigen leiden sehr darunter, wenn sie mit einem Schlafwandler zusammenleben, denn nicht selten kommt es hier sogar zu Unfällen.

Wie lässt sich der REM Schlaf verbessern?

Bevor Betroffene sofort zu Schlafmitteln greifen, sollten diese erst einmal auf einem anderen Wege versuchen ihren Schlaf zu verbessern. So gilt es das Schlafzimmer in eine Wohlfühloase zu verwandeln und vor dem Schlafengehen noch einmal richtig durchzulüften. Noch besser ist es gleich mit offenem Fenster zu schlafen.

Neben einer guten Matratze sollte es demnach auch an einer leichten, aber wärmenden Bettdecke nicht fehlen. Zudem gilt es feste Schlafenszeiten einzuführen, denn Regelmäßigkeit kommt der REM-Phase zu Gute. Wacht man am Morgen auf, gilt es außerdem nicht noch Stunden im Bett zu verbringen, sondern sofort aufzustehen. Hinzu kommt, dass sich der Schlaf niemals erzwingen lässt. Bevor das Hin- und Her wälzen beginnt, ist es ratsamer noch einmal aufzustehen und sich anderweitig beschäftigen. Trinken Sie eine Tasse Tee oder ein Glas heiße Milch und lesen Sie ein gutes Buch oder gucken Sie Fernsehen.

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