Warum wir in fremden Betten häufig schlechter schlafen

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Warum wir in fremden Betten häufig schlechter schlafen
Warum wir in fremden Betten häufig schlechter schlafen
Endlich ist der verdiente Urlaub gekommen und die erste Nacht im fremden Bett entpuppt sich aber dennoch alles als entspannt. Wie kann das sein? Liegt es daran, dass die eigene Matratze bzw. leichtere Gästematratze nicht mit auf Reisen gekommen ist und man sich jetzt mit einer eher unpassenden Schlafunterlage zufrieden geben muss oder muss sich der Körper einfach schlichtweg erst einmal an die neue Umgebung anpassen?

Forscher aus den USA haben jetzt genau dieses Phänomen untersucht und jetzt herausgefunden, was fremde Betten mit unserem Gehirn wirklich anstellen.

Ein Sprichwort aus Japan sagt: „Wenn Du das Kopfkissen wechselst, schläft Du nicht.“ Jetzt haben Experten aus den USA untersucht, warum die erste Nacht in fremden Betten häufig alles andere als entspannend ist. So kam bei der Untersuchung heraus, dass die linke Hälfte des Gehirns in der noch fremden Umgebung nicht wirklich abschaltet, sondern eher in einer Art Habacht-Stellung verfällt. Diese bleicht demnach wacher, als die rechte Hirnhälfte.

Das menschliche Gehirn ähnelt dem Hirn von Walen

Meerestiere, aber ebenso einige Vogelarten haben bekanntlich einen sogenannten Ein-Hemisphären-Schlaf. Das heißt, während die eine Hirnhälfte schläft, ist die andere wach. So arbeiten menschliche Gehirne zwar nicht ebenso asymmetrisch, wie die von Meerestieren, dennoch könnte es sein, dass unsere Gehirne ein Miniatur-System besitzen, welches auch Wale, wie Delphine in einer besseren Ausführung mitbringen.

Das Experten-Team nahm während der Untersuchung mit Hilfe von Hirnstrommessungen, sowie bildgebenden Verfahren den Schlaf von insgesamt 35 Probanden auf. In der ersten Nacht war die linke Hirnhälfte besonders leicht anzusprechen. Dabei ist es gerade diese Hirnhälfte, die eigentlich für die langwelligen, wie erholsamen Tiefschlafphasen zuständig ist.

Im sogenannten Default-Mode-Netzwerk zeigte sich der Unterschied deutlich. So wird dieses wohl im Wach-Zustand beim Nichtstun aktiviert und sorgt demnach für ein Hintergrundrauschen. Zudem generiert es Tagträumereien, sowie Gedankenketten.

Bedeutende Erkenntnisse, wenn es um die Behandlung von Schlafproblemen geht

Der Schlafforscher Dieter Riemann geht jetzt davon aus, dass Schlaf wohl doch nicht ein absoluter homogener Zustand des menschlichen, gesamten Gehirns ist. Laut des Experten lassen sich aus diesen neuen Erkenntnissen jetzt Strategien entwickeln, die bei der Behandlung von Schlafproblemen helfen können. So gehen die Forscher davon aus, dass bei chronischen Insomnien eine permanente Überregtheit vorliegt. Demnach können bei chronischen Schlafstörungen sowohl Entspannungstechniken, als auch ein späteres Zubettgehen helfen.

Das Kopfkissen sollte stets mit auf Reisen gehen

Um den schlechten Schlaf in der ersten Nacht im fremden Bett zu entgehen, empfiehlt es sich das eigene Kopfkissen gleich mit auf Reisen zu nehmen oder aber stets ähnliche Hotels zu besuchen. Liegt der Kopf auf dem mitgebrachten Nackenstützkissen bzw. auf der gewohnten Unterlage, wie zu Hause schläft es sich besser.

Durchaus sind Menschen, die stets viel reisen, aber auch in der Lage die Habacht-Stellung einfach auszuschalten, denn das menschliche Gehirn ist sehr flexibel. So versucht man an der Brown University zurzeit den wachen Teil des Hirns mit einer speziellen Technik auszuschalten, um auf diese Weise zu testen, ob sich die Schlafhygiene verbessern lässt.

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