Luzides träumen

Luzides Träumen lässt sich ebenso als „Klarträumen“ bezeichnen. So handelt es sich hier um Träume, die der Träumende bewusst wahrnimmt. Unter Umständen haben Sie dieses Phänomen auch schon selbst kennengelernt, denn manchmal trifft dieser Zustand auch zufällig in Kraft. Welches Potenzial allerdings hinter dieser Art des Träumens steckt, wissen nur die wenigsten Menschen.
Demnach können wir unsere Träume, sowie Trauminhalte bewusst lenken. In einem Klartraum ist alles machbar. Das heißt, wir können, beispielsweise, unter Wasser atmen, wie ein Fisch, fliegen, wie ein Vogel, mit Toten sprechen oder auch im Geld schwimmen, wie Dagobert Duck.
Es ist auch möglich durch Wände zu gehen, sich mit seinem Traumpartner zu treffen, sich seine eigene Traumwelt zu erschaffen oder gar von Stern zu Stern zu hüpfen. Luzides Träumen kann alles Unmögliche möglich machen, denn der Fantasie sind hier keinerlei Grenzen gesetzt.
Was bringt Ihnen luzides Träumen?
Luzides Träumen ist keineswegs nur eine Spielerei, denn in diesem Fall besitzt der Träumende einen direkten Zugriff auf sein Unterbewusstsein. Auftretende Charaktere, die im Traum zugegen sind, sind stets niemand anders, als Sie selbst, denn hierbei handelt es sich um Ihr eigenes Unterbewusstsein, welches mit Ihnen in Kontakt tritt.
So gibt es Menschen, die das Klarträumen dazu nutzen, beispielsweise eine Sportart oder ein bestimmtes Musikinstrument zu erlernen. Zahlreiche seriöse Studien haben in der Vergangenheit bereits gezeigt, wie ein solcher Traum dazu verwendet kann bestimmte Fähigkeit zu verbessern.
Ungefähr 200.000 Stunden unseres Lebens verschlafen wir bekanntlich und so können luzide Träume eine lehrreiche, wie interessante Möglichkeit sein, mehr von dieser zeitlich begrenzten Lebenszeit zu nutzen und das ganz bewusst.
Lesetipp: So führen Sie ein Traumtagebuch
Handelt es sich bei luziden Träumen um eine neue Erfindung?
Auf keinen Fall, denn luzide Träume sind dem Menschen schon seit vielen Jahren bekannt. Sowohl im Buddhismus, als auch im Schamanismus werden Klarträume bereits seit Jahrzehnten eingesetzt. In der westlichen Welt hingegen sind diese speziellen Träume erst seit ungefähr 150 Jahren eine Wissenschaft für sich.
Video: Luzides Träumen und Meditation
Lässt sich luzides Träumen erlernen?
Schritt für Schritt lässt sich das luzide Träume erlernen und hierbei handelt es sich keineswegs um ein schweres Unterfangen. Die verlorenen Nachtstunden können so sinnvoll genutzt werden und dennoch bleibt der Schlaf erholsam, so dass Sie am Morgen nach dem Aufwachen fit und ausgeruht in den Tag starten können.
- Genügend Schlaf
Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie stets genügend Schlaf bekommen. Vor allem in den REM-Schlafphasen treten Klarträume vorzugsweise auf. Je mehr ein Mensch also schläft, desto häufiger kommt es zu diesen REM-Phasen und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen Klartraum erleben.
- Führen Sie ein Traumtagebuch
Zu Beginn ist es ratsam ein Traumtagebuch zu führen, indem Sie am Morgen mindestens einen Traum den Sie letzte Nacht erlebt haben, in ein Notizbuch schreiben. Diese Vorgehensweise dient dazu, die Erinnerung an Ihre Träume zu verbessern. Schließlich nutzt es Ihnen wenig, wenn Sie sich am Morgen nicht mehr an Ihren Klartraum erinnern können.
Jeden Morgen gilt es also den Traum der vergangenen Nacht so genau wie nur möglich niederzuschreiben. Gefühle, Gerüche, optische Eindrücke, sowie andere Details sind wichtig und gilt es schriftlich festzuhalten. Vor allem Dinge, die nur wenig mit der realen Welt zu tu haben, sollten nicht vergessen werden. Nach jedem niedergeschriebenen Traum gilt es außerdem eine Seite freizuhalten, denn hier werden später entsprechende Übungen vorgenommen.
Vergessen Sie außerdem nicht die sogenannten Traumsymbole aufzuschreiben. Hierbei handelt es sich um besondere Zeichen, an denen Sie merken, dass Sie tatsächlich träumen. Oftmals sind es Kleinigkeiten, die sich von der Wirklichkeit unterscheiden. Im Großen und Ganzen unterscheidet man hier vier Kategorien von Traumsymbolen:
- Kontext
Personen, Objekte und Ähnliches, die eigentlich völlig normal sind, aber nicht in den Kontext passen. Dies kann, zum Beispiel, eine bereits verstorbene Person sein oder ein Eisberg am karibischen Strand.
- Innere Vorgänge
Gedanken, wie Gefühle im Träumenden selbst. Dazu gehört, beispielsweise, der Gedanke, dass Sie träumen oder das Gefühl von Realitätsverlust.
- Formen
Viele Dinge in der Traumwelt besitzen häufig eine andere Form als in der Wirklichkeit. So kann, zum Beispiel, im Traum ein viereckiger Apfel oder ein rundes Buch vorkommen.
- Aktionen
Besondere Handlungen oder Bewegungen des Träumenden, wie zum Beispiel, das Fliegen oder das Atmen unter Wasser.
Kommen solche Besonderheiten in Ihrem Traum vor, machen Sie sich eine Liste und ordnen Sie die verschiedenen Traumsymbole in den genannten vier Kategorien ein. Treten diese Symbole dann später in einem Ihrer Träume auf, werden Sie bewusst merken, dass Sie träumen.
Lesetipp: So können Sie Träume deuten
Die Reality Checks
Beim Erlernen dieses Träumens ist es ebenfalls wichtig sich mit den sogenannten Reality Checks auseinanderzusetzen. Hierbei handelt es sich um die Frage, ob man tatsächlich träumt oder doch noch wach ist. Solche Checks gilt es gleich mehrmals täglich durchzuführen, so dass diese zur Gewohnheit werden und im Traum fast schon automatisch vorgenommen werden. Anhand dieses Checks erkennt man dann ob man träumt und besten Fall wird man jetzt luzid.
Beim Durchführen der Reality Checks ist es von Bedeutung, dass Sie erwarten, dass Sie wirklich Traumergebnisse erhalten. Stellen Sie sich vor, dass Sie tatsächlich träumen, so dass der Check dies auch anzeigen würde. Was würden Sie dann fühlen und wie würde der Check in diesem Fall ausfallen?
Folgende Arten von Reality Checks gibt es unter anderem:
- Lesen
Auch das Lesen eines Textes ist ein Reality Check. Bleibt dieser gleich, auch, wenn Sie Ihn mehrmals studieren? Ergibt das Gelesene überhaupt einen Sinn?
- Lichtschalter
Funktionieren der Lichtschalter und andere elektrische Geräte?
- Der eigene Körper
Sind Sie in der Lage durch die geschlossenen Augen Ihre Nase zu sehen? Hat eine jede Hand fünf Finger und Ihre Haut eine ganz normale Farbe?
- Fliegen
Können Sie Fliegen, wenn Sie sich dieses nur stark genug vorstellen?
- Uhr
Zeigt Ihre Armbanduhr eine vernünftige Uhrzeit an?
- Gedächtnis
Erinnern Sie sich daran, was Sie gestern getan haben oder was in den letzten Minuten oder Stunden geschehen ist? Im Traum hat man keine Erinnerungen an die Vergangenheit.
Immer dann, wenn im Laufe eines Tages ein Traumsymbol auftaucht, gilt es diese Tests durchzuführen. Haben Sie, zum Beispiel, mit Hilfe Ihres Traumtagebuchs festgestellt, dass Sie in regelmäßigen Abständen von einer Katze geträumt haben, führen Sie die Reality Checks stets dann durch, wenn Sie eine Katze sehen und schon sind Sie luzid.