Schlafstörungen selbst behandeln

Durchschlafstörungen und Schlafstörungen selbst behandeln - heilbar mit Medikamente, Hausmittel?

Schlafstörungen selbst behandeln – wenn der Bedarf akut wird. Manifestieren sich Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum, ergibt sich dringender Handlungsbedarf. Keine Lösung sind Schlaftabletten! Allenfalls können pflanzliche Mittel zur Hilfe eilen, die das Schlafverhalten auf sanfte Weise beeinflussen. Schließlich griffen unsere Ahnen schon danach.

Schlaftabletten stören das natürliche Schlafverhalten

Beginnen die sich Wirkstoffe von synthetischen Schlafmitteln im Organismus zu lösen, wird der Betroffene einfach „ausgeknockt“. Er kann zwar schlafen, aber nicht richtig. Die Tiefschlaf-/Traumphasen finden schlichtweg nicht statt, was aber sehr wichtig für den Organismus ist.

Auch können Schlaftabletten – vor allem bei älteren Menschen –am Tag nachwirken. Gefährlich wird es dann im Straßenverkehr und im Maschinenpark. Konzentrations- und Merkfähigkeit lassen spürbar nach. Die längere Einnahme führt in die Abhängigkeit. Tritt der Gewöhnungseffekt ein, muss die Dosis ständig erhöht werden.

Günstiger ist da die Verbesserung der Schlafhygiene!

Regelwerk

Es gibt Hilfen für gutes Einschlafen und natürliches Durchschlafen. Wer ein paar Regeln befolgt, gehört bald nicht mehr zu den Schlafgestörten.

Das Bett ist nur zum Schlafen da

So mancher Mitbürger macht es sich aber gern so richtig gemütlich und isst dort oder sieht fern, telefoniert und arbeitet. Doch: Unruhe hat im Bett nichts zu suchen! Das Bett ist zum Entspannen und Schlafen da.

Grund: Der Organismus verbindet die Tätigkeit im Bett unbewusst mit Unruhe und Aktivität, was zwangsweise zu Schlafstörungen führt.

Lösung: Körper und Seele müssen wieder lernen, dass das Bett nur zum Schlafen da ist. Alles Störende wird verbannt. Die Ruhestätte dient ab sofort nur noch dem nächtlichen Schlaf. Schon bald wird der Körper das Bett mit Schlaf in Verbindung bringen und zur Ruhe kommen. Hilfreich ist auch die Umgestaltung des Schlafzimmers (am besten ohne Schreibtisch). Probleme werden außerhalb des Bettes gelöst.

Tipp: Die einzige im Bett erlaubte Aktivität ist Sex. Er ist ein natürlicher Einschlafhelfer, da er das Wohlbefinden steigert sowie die Entspannung von Leib und Seele fördert.

Video: Hausmittel gegen Schlaflosigkeit – Schlafstörungen selbst behandeln

Nicht länger als 30 Minuten wachliegen

Eine Einschlafzeit über 30 Minuten ist nicht normal.

Grund: Der Schlaf wird auch nach 30 Minuten nicht kommen. Viel eher nimmt die Entspannung noch ab und die Gedanken drehen sich um stressige Themen.

Lösung: Besser ist, erst wieder ins Bett zu gehen, wenn sich spürbar Müdigkeit bemerkbar macht. Gelingt es dann trotzdem innerhalb von 30 Minuten wieder einzuschlafen, steht man eben wieder auf. Auf keinen Fall länger als 30 Minuten wachliegen. Dabei aber nicht auf den Wecker schauen – das macht nur noch wacher. Die gefühlte Dauer ist besser. Fünf Minuten mehr oder weniger spielen keine Rolle. Unbedingt konsequent bleiben!

Tipp: Über mindestens 30 Tage durchgeführt, lernt auch hier der Körper bald, das Bett ausschließlich mit Schlaf in Verbindung zu bringen. Die unfreiwilligen nächtlichen Pausen können mit Musikhören, Hausarbeiten, Lesen, Kreuzworträtsel, Briefe-/Emailschreiben usw. überbrückt werden.

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Schlafrituale

Kinder lieben sie, Erwachsene haben sie verlernt. Schlafrituale bereiten jedoch den Körper darauf vor, dass die Schlafenszeit naht. Jeden Abend wird einem Schema gefolgt, das stets auf die gleiche Weise abläuft.

Grund: Zu einer bestimmten Zeit vor dem Schlafengehen werden stets die gleichen Tätigkeiten ausgeführt und immer in der gleichen Reihenfolge. Bald zur Gewohnheit geworden, signalisieren Schlafrituale dem Körper, dass die Nachtruhe naht. So kann er sich besser darauf einstellen.

Tipp: So könnte ein Ritual aussehen: Zum Abschluss des Abends erklingt ein entspannendes Musikstück. Ein paar tiefe Atemzüge am Fenster genommen, ein wenig gereckt und gestreckt, führt der nächste Weg ins Badezimmer. Vielleicht noch einmal das Haustier gestreichelt, ein paar leise Worte gesprochen und ab ins Bett. Am besten gleich das Licht ausmachen und entspannen. Jeder schafft sich sein eigenes Ritual.

Körpersignale

Der Biorhythmus gibt Schlafbedarf und Schlafenszeit vor. Genau dann ist es Zeit, ins Bett zu gehen. Wer jedoch den Kontakt zu seinem Körper verloren hat, hat sich selbst verloren.

Grund: Wer zu früh oder zu spät ins Bett geht, verpasst den richtigen Zeitpunkt.

Tipp: Nur wer wirklich müde ist, wird auch schlafen können. Die richtige Schlafenszeit folgt nicht der Uhr. Ausschlaggebend ist die innere Uhr, zu der leider viele den Kontakt verloren haben.

Zeit zum Aufstehen

Schlafstörend wirken sich auch unterschiedliche Aufstehzeiten aus. Vor allem werden Wochenenden/Urlaubszeiten dazu genutzt, länger zu schlafen. Das ist kontraproduktiv.

Grund: Der Körper kommt aus dem Takt. Der Organismus versteht die Auszeit nicht. Das ist ihm auch nicht beizubringen.

Tipp: Im Urlaub, am Wochenende und auch nach einer schlechten Nacht stets zur üblichen Zeit aufstehen.

Auf den Mittagsschlaf verzichten

Wer tagsüber schläft, hat nachts keinen Grund dazu. Der Organismus ist schlichtweg ausgeruht. Die Müdigkeit kommt dann erst spät am Abend. Möglicherweise wacht man auch mitten in der Nacht auf oder sehr früh am Morgen.

Grund: Der Körper braucht nur eine gewisse Menge Schlaf. Durch den Mittagsschlaf lässt der nächtliche Schlafdruck nach.

Tipp: Besser auf den Mittagsschlaf verzichten, auch wenn sich Müdigkeit breitmacht. Möglicherweise ist schweres Essen dafür verantwortlich. Daher lieber auf Leichtverdauliches umsteigen und nach dem Mittagessen einen Spaziergang machen.

Wecker ade – Der Wecker ist der Feind der Schlafgestörten.

Grund: Ein Wecker setzt den Schlafwilligen unter Druck. Die Gedanken drehen sich nur noch darum, endlich schlafen zu müssen. Schließlich sind es nur noch XX Stunden bis zum Aufstehen. So lässt es sich keinesfalls einschlafen. Immer wieder wandert der Blick zum Wecker.

Tipp: Den Wecker verbannen! Wer mit Wecker aufstehen muss, sollte ihn nicht sichtbar aufstellen. Nicht krampfhaft versuchen zu schlafen. Besser nach ca. 30 Minuten geschätzter Wachzeit wieder aufstehen. Entspannungstechniken erlernen (z. B. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung).

Entspannung vor dem Schlafengehen

Nur entspannte Menschen können gut einschlafen. Entspannungsverfahren sind daher hilfreich.

Grund: Voraussetzung für ein gutes Einschlafen ist Entspannung. Angespannte und nervöse Menschen leiden hingegen oft unter Schlafstörungen.

Tipp: Mit Entspannungsverfahren können Phasen des Wachliegens sinnvoll genutzt werden. Oft eingeübt, werden sie bald zur Selbstverständlichkeit und unterstützen das Hinabgleiten. Gut ist auch positives Denken. Negative Gedanken bleiben außerhalb des Schlafzimmers. Ihre Zeit ist der Tag.

Lernen, auf den eigenen Körper zu hören

Wir haben zum Schlafen alles, was wir brauchen. Wer wieder lernt, seinen Urbedürfnissen – dem Biorhythmus – folgt, wird bald gut schlafen können. Probleme bleiben außerhalb des Schlafzimmers. Sie laufen nicht weg und können am Tag gelöst werden. Die Nacht hingegen dient der Verarbeitung und Regeneration. Nur so funktioniert Schlafen!

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