Zähneknirschen im Schlaf

Zähneknirschen im Schlaf – in der Fachsprache Bruxismus genannt – ist ein weit verbreitetes, meist unbewusstes Phänomen. Viele bemerken es erst, wenn Schmerzen oder Verspannungen auftreten. Die Ursachen reichen von psychischem Stress bis zu Fehlstellungen im Kiefer. Unbehandelt kann das Knirschen langfristig zu Zahnschäden, Kopfschmerzen und Muskelverspannungen führen. Doch mit gezielten Maßnahmen wie Aufbissschienen, Entspannungstechniken und zahnärztlicher Kontrolle lässt sich Bruxismus effektiv behandeln und die Zahngesundheit langfristig schützen.

Zähneknirschen im Schlaf
Zähneknirschen im Schlaf

Das Wichtigste in Kürze

  • Zähneknirschen (Bruxismus) ist ein unbewusster Vorgang, der häufig im Schlaf auftritt.
  • Häufigste Ursache ist psychischer Stress, aber auch Zahnfehlstellungen oder schlecht sitzende Füllungen können verantwortlich sein.
  • Typische Symptome sind Zahnschmelzrisse, Kiefer- und Nackenverspannungen sowie Kopfschmerzen.
  • Eine individuell angepasste Aufbissschiene schützt die Zähne vor Abrieb.
  • Entspannungsübungen, Yoga oder psychologische Unterstützung helfen, das nächtliche Knirschen langfristig zu reduzieren.

Was hilft gegen Zähneknirschen im Schlaf?

Zähneknirschen lässt sich durch eine Kombination aus Zahnschutz und Entspannung behandeln. Eine individuell angepasste Aufbissschiene schützt die Zähne vor Abrieb, während Entspannungsübungen, Stressabbau und Physiotherapie helfen, die Kiefermuskulatur zu lockern. Bei anhaltenden Beschwerden sollte immer ein Zahnarzt oder Psychotherapeut hinzugezogen werden, um die Ursachen gezielt zu behandeln.

Was genau verursacht Zähneknirschen im Schlaf?

Im Grunde benötigen wir unsere Zähne lediglich jeden Tag etwa 60 Minuten lang. Demnach, werden diese nur gebraucht, wenn wir Nahrung zu uns nehmen. Doch zahlreiche Menschen beißen viel öfter auf ihren Zähnen herum. Gerade im Schlaf kommt es häufig vor, dass wir mit den Zähnen knirschen oder aber mit dem sogenannten Zähnepressen zu kämpfen haben. Weitaus öfter, als Männer  knirschen hier die Frauen mit den Zähnen.

Meist ist psychischer Stress die Ursache für das Zähneknirschen des Nachts, denn dieser wird dann im Schlaf verarbeitet. So überträgt sich die innere Anspannung auf die Muskeln und diese werden somit aktiv. Unbewusst versucht der menschliche Körper durch das Zusammenpressen der Zähne den Frust, sowie Ärger abzubauen.

Allerdings muss es nicht zwingend Stress sein, der für das Zähneknirschen im Schlaf sorgt, denn auch Störungen im Kaubereich können für diesen Vorgang verantwortlich sein. Sitzen die Prothesen schlecht oder aber die Füllungen sind zu hoch, führen diese Probleme oftmals zum Zusammenpressen der Zähne in der Nacht. Des Weiteren kann Zähneknirschen aber ebenso mit einer funktionellen Störung des Gelenks im Kiefer zusammenhängen.

Lesen Sie auch:  Rote Augen nach Schlafen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Was ist Zungendrücken bzw. Zungenpressen?

Stress kann sich ebenfalls durch Zungendrücken bzw. Zungenpressen des Nachts bemerkbar machen. In diesem Fall drücken die Betroffenen extrem stark mit der Zunge gegen die Zähne im oberen Kiefer oder aber nehmen dieses an den seitlichen Zähnen im Unterkiefer vor.

Die meisten Menschen, die unbewusst an diesem Vorgang leiden, pressen die Zunge jedoch gegen die unteren Vorderzähne. Nicht selten kommt es dann vor, dass die Zahnstellung sich verändert. Außerdem kann es sogar passieren, dass die betroffenen Zähne sich lockern.

Was genau ist Zähneknirschen im Schlaf?

Hierzulande leiden nicht wenige Menschen an Zähneknirschen, denn rund 90% der Deutschen haben schon einmal mit den Zähnen geknirscht. Da dieses Knirschen meist unbewusst in der Nacht im Schlaf vorgenommen wird, wissen lediglich 10 bis 20% der Betroffenen, was sie während der Nachtruhe mit ihren Zähnen anstellen. Viele werden entweder von ihrem Bettnachbarn oder von ihrem Zahnarzt auf das nächtliche Zähneknirschen aufmerksam gemacht.

Das ständige Kauen und reiben der Zähne wird irgendwann natürlich auch sichtbar, denn unsere Kaumuskeln haben es kräftemäßig wirklich in sich.

Erste Symptome, die auf ein Zähneknirschen hinweisen, sind demnach:

  • Zahnschmelzrisse
  • Bluten des Zahnfleisches
  • Zahnfleischrückgang
  • Zahnabdrücke am Rand der Zunge
  • Verspannte Kaumuskeln
  • Schräg abgeschliffene Zahnoberflächen

Wer ständig im Schlaf mit den Zähnen knirscht, kann im schlimmsten Fall damit eine Zahnlockerung und somit einen Zahnverlust in die Wege leiten. Auf lange Sicht gesehen, führt dieser nächtliche Zeitvertreib ebenfalls zu Entzündungen im Mundraum und zu irreparablen Kiefergelenksschäden. Da es außerdem zu einer enormen Aktivität der Kaumuskeln kommt, führt das Zähneknirschen im Schlaf auch häufig zu Verspannung im Rücken, wie Nacken. Kopfschmerzen, sowie Sehstörungen gehören hier zu den eventuellen, möglichen Folgen.

Zähneknirschen im Schlaf bei Kindern

In jedem Alter kann Zähneknirschen auftreten, so dass sogar Babys von diesem Laster betroffen sein können. In diesem Fall ist das Zähneknirschen aber meist ganz normal, denn die Kleinen lernen erst einmal, wie sie mit ihren Zähnchen umzugehen haben. Sobald alle Milchzähne im Mundraum zu finden sind, hören die Kleinen meist mit dem Zähneknirschen von alleine wieder auf.

Lesen Sie auch:  Knarrendes Bett? So wird’s wieder leise!

Knirschen hingegen Kinder oder Kleinkinder des Nachts mit den Zähnen, kann auch dies durch Stress ausgelöst worden sein. Oftmals ist der Grund aber auch nicht zu finden. Knirscht der Nachwuchs hingegen auch am Tage mit den Zähnen, gilt es das Kind stets darauf hinzuweisen, denn auch am Tage erfolgt das Zähneknirschen meist völlig unbewusst. Bleibt das Zähneknirschen dauerhaft bestehen und es kommt sogar zu Zahnschmerzen, gilt es einen Zahnarzt um Rat zu fragen.

Was können Sie gegen das Zähneknirschen im Schlaf tun?

Oftmals bleibt das Knirschen mit den Zähnen lange Zeit unbemerkt, denn meist tritt dieses im Schlaf in der Nacht auf. Erst, wenn sich die ersten Verspannungen breit machen oder aber Zahnschmerzen für Qualen sorgen, suchen Betroffene einen Zahnmediziner auf. Obwohl die Probleme in der Regel von alleine wieder verschwinden, ist es immer empfehlenswert einen Zahnarzt in Anspruch zu nehmen. Wer zu lange nichts gegen sein Zähneknirschen im Schlaf unternimmt, muss damit rechnen, dass er eines Tages mit bleibenden Zahnschäden zu kämpfen hat.

Aus diesem Grund, ist der Besuch beim Zahnarzt immer sinnvoll. So wird dieser das gesamte Gebiss genau in Augenschein nehmen und unter Umständen zu hohe Kronen, Füllungen oder schlecht sitzende Prothesen korrigieren. In vielen Fällen helfen diese Maßnahmen bereits gegen das Zähneknirschen in der Nacht.

Ist dies nicht der Fall, kann aber das Tragen einer Aufbissschiene gegen das Zähneknirschen helfen. Hierbei handelt es sich um eine Schiene aus Kunststoff, die vor allem nachts getragen wird. Auf diese Weise können die Zähne nicht mehr aufeinander reiben und es kommt außerdem zu einer gleichmäßigen Belastung der Muskeln und die Zähne werden nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen.

Eine solche Aufbissschiene wird stets von einem Zahnarzt maßangefertigt. Die Kosten übernehmen meist die Krankenversicherungen. Leider hilft diese spezielle Schiene aber nicht gegen die verkrampfte Muskulatur des Kiefers. Lediglich das Zähneknirschen wird unterbunden.

Lesen Sie auch:  Was sind häufige Schlafapnoe-Masken Nebenwirkungen?

Prävention – wie Sie Bruxismus vorbeugen können

Wer häufig unter Stress steht, sollte bewusste Entspannungsroutinen in den Alltag integrieren. Regelmäßige Pausen, bewusstes Kieferentspannen („Zunge an den Gaumen, Zähne locker lassen“) und Atemübungen können helfen, die Muskelspannung zu senken. Abends empfiehlt es sich, auf koffeinhaltige Getränke oder Alkohol zu verzichten, da diese die Muskelaktivität erhöhen.

Auch Kaugummikauen sollte eingeschränkt werden, um die Kaumuskeln nicht zusätzlich zu belasten. Ergonomische Schlafpositionen mit entspannter Nackenhaltung wirken vorbeugend. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Magnesium und Calcium kann Muskelverspannungen ebenfalls reduzieren. Je früher Sie auf Anzeichen reagieren, desto besser lassen sich Folgeschäden vermeiden.

Zusammenhang zwischen Zähneknirschen und Stress

Psychischer Stress gilt als Hauptauslöser für nächtliches Zähneknirschen. Unterbewusst verarbeitet der Körper emotionale Belastungen durch Muskelanspannung, was zu übermäßiger Kieferaktivität führt. Besonders leistungsorientierte Menschen und Perfektionisten sind häufig betroffen. Auch Schlafmangel, Sorgen oder innere Unruhe können die Intensität des Knirschens verstärken.

Studien zeigen, dass Entspannungstechniken wie Yoga, progressive Muskelentspannung und Achtsamkeitstraining die Häufigkeit deutlich reduzieren können. Wichtig ist, Stressfaktoren zu erkennen und gezielt abzubauen – etwa durch strukturierte Tagesplanung oder psychologische Beratung. Wer mentale Entlastung schafft, schützt damit langfristig auch seine Zähne.

Langzeitfolgen unbehandelten Zähneknirschens

Bleibt Bruxismus unbehandelt, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Durch den hohen Druck beim Knirschen – teils bis zu 80 kg pro Quadratzentimeter – entstehen Mikrorisse im Zahnschmelz, die zu Schmerzen und Karies führen können. Auch Zahnfleischrückgang, Kiefergelenkserkrankungen (CMD) und chronische Kopfschmerzen treten häufig auf.

In schweren Fällen kann es sogar zu Zahnlockerungen und Knochenschwund kommen. Auch sekundäre Beschwerden wie Tinnitus, Sehstörungen oder Migräne werden mit starkem Bruxismus in Verbindung gebracht. Eine frühzeitige Behandlung schützt daher nicht nur die Zähne, sondern auch Muskeln, Gelenke und das allgemeine Wohlbefinden. Wer regelmäßig zahnärztliche Kontrollen wahrnimmt, kann Schäden rechtzeitig erkennen und stoppen.

Bewerten Sie den Artikel jetzt!
[Total: 1 Average: 5]

Zeige mehr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"