Ashwagandha – Wirkung und Erfahrungen
Ashwagandha, auch Schlafbeere genannt, ist eine der bedeutendsten Pflanzen der ayurvedischen Medizin. Seit Jahrhunderten wird sie in Indien, Afrika und arabischen Ländern zur Förderung von Schlaf, Stressabbau und Vitalität verwendet. Ihre Wurzel enthält natürliche Wirkstoffe, die Körper und Geist ins Gleichgewicht bringen können. Heute erlebt Ashwagandha auch in Europa einen Aufschwung als pflanzliches Nahrungsergänzungsmittel mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten.

Das Wichtigste in Kürze
- Ashwagandha ist eine Heilpflanze aus der ayurvedischen Medizin, auch als Schlafbeere bekannt.
- Sie kann beruhigend, schlaffördernd und stressreduzierend wirken.
- Ihre wichtigsten Wirkstoffe sind die Withanolide, insbesondere Withaferin A.
- Hochwertige Präparate enthalten mindestens 2,5 % Withanolide und gelten als besonders wirksam.
- Ashwagandha wird meist als Kapsel oder Pulver eingenommen – Überdosierung sollte vermieden werden.
Was bewirkt Ashwagandha im Körper?
Ashwagandha kann helfen, Stress zu reduzieren, den Schlaf zu verbessern und das Nervensystem zu stabilisieren. Ihre Inhaltsstoffe – vor allem die Withanolide – wirken adaptogen, das heißt, sie unterstützen den Körper dabei, sich an Belastungen anzupassen. Studien deuten außerdem auf positive Effekte bei Angstzuständen, Entzündungen und Erschöpfung hin.
Ashwaganda – Was ist das?
Ashwaganda klingt exotisch und ruft meist die Vorstellung von ostasiatischen Ländern hervor. Einige Menschen kennen diese Pflanze aber dennoch, denn hierzulande wird Ashwaganda meist als Schlafbeere bezeichnet. Bisher ist die Schlafbeere allerdings noch nicht so ganz in der westlichen Medizin angekommen.
In Indien, Afghanistan, wie Pakistan hingegen wird sie schon lange Zeit als Heilmittel verwendet. Vor allem in der Indischen Heilkunst ist Ashwaganda kaum mehr wegzudenken. Gleiches galt für die alten Ägypter, denn diese nutzten die Schlafbeere allzu gerne als Rauschmittel, denn in den arabische Regionen war und ist die Schlafbeere wegen ihrer narkotischen, schlaffördernden Wirkungskraft sehr bekannt.
Welche Wirkungsweisen bringt Ashwaganda mit?
In der ayurvedischen Medizin gehört Ashwaganda und ihre Wurzel zu den am häufigsten verwendeten Arzneien. Der Grund findet sich in der sehr vielseitigen Wirkung und in der überaus guten Verträglichkeit. Traditionell werden sowohl die Wurzel, als auch die Wurzelrinde, sowie die Blätter der Schlafbeere verwendet. Diese werden zu Tees oder Pulver weiterverarbeitet. Die Ashwaganda-Wurzel in getrockneter Form gilt in Indien als Aphrodisiakum, Narkotikum, sowie als verjüngendes Tonikum.
Gegen folgende Erkrankungen wird Ashwaganda ebenfalls eingesetzt:
- Ashwaganda gegen Impotenz
Die Schlafbeere kann außerdem gegen Impotenz wirken, indem diese Pflanze potenzsteigernde Wirkungskräfte entfaltet. Vor allem in Indien kommt Ashwaganda in diesem Bereich allzu gerne zum Einsatz.
- Ashwaganda gegen Schlafstörungen
Die Ashwaganda besitzt ebenfalls eine nervenberuhigende Wirkungsweise. Demnach begünstigt die Einnahme einen erholsamen, ungestörten Schlaf und wird gerne Ein-, wie Durchschlafstörungen eingenommen. Aus diesem Grund nennt man diese Pflanze auch hierzulande Schlafbeere. Im Vergleich zu anderen Präparaten, hilft die Schlafbeere aber nicht nur beim Einschlafen, sondern begünstigt ebenso die Tiefschlafphasen. Diese halten mit der Einnahme von Ashwaganda längere Zeit an.
- Ashwaganda gegen Nervenerkrankungen
Diese Pflanze unterstützt außerdem das Gleichgewicht im Nervensystem. In der indischen Heilkunst sorgt die Ashwaganda demnach für Ruhe, wie Klarheit des Geistes. Vor allem bei Überanstrengung, sowie bei chronischer Erschöpfung weckt die Schlafbeere wieder die Lebensgeister. Des Weiteren besitzt dieses pflanzliche Heilmittel eine sedative Wirkungskraft, so dass auch Angststörungen mit Hilfe von Ashwaganda gelindert werden können.
Bei Schwindelanfällen und Stress wirkt die Schlafbeere hingegen beruhigend. Laut der Indischen Heilkunst kann diese Pflanze sogar bei der Nervenerkrankung Tremor helfen und unterstützend bei Multipler Sklerose eingesetzt werden.
- Ashwaganda gegen Entzündungen
Auch eine entzündungshemmende Wirkungsweise bringt die Ashwaganda mit. Die Blätter dieser Pflanze werden daher Geschwüren, Schwellungen, sowie Entzündungen äußerlich angewendet. Angeblich wirkt die Schlafbeere auf diese Weise Blutreinigend und desinfizierend.
Ashwaganda-Pulver oder Extrakt: In welcher Form wirkt diese Pflanze am besten?
Damit die Ashwaganda ihre volle Wirkungskraft entfalten kann, empfiehlt es sich die Schlafbeere als Extrakt in Kapselform zu sich zu nehmen. So lässt sich aus der zerkleinerten, pulverisierten Schlafbeerenwurzel zwar auch ein Tee zubereiten, allerdings gilt es diesen mit Süßungsmitteln und Kräutern zusätzlich zu verfeinern. Die Wurzel schmeckt pur eher bitter. Wen, das nicht stört, der kann auch gleich die Wurzel essen. Dies sorgt dafür, dass die Mundhöhle im gleichen Zuge von Bakterien befreit wird. Außerdem kann der Verzehr auf diese Weise Zahnschmerzen lindern.
Von den Blättern bis hin zu Wurzel werden in Indien sämtliche Pflanzenteile der Schlafbeere verwendet. Der Gehalt an Wirkstoffen schwankt hier allerdings stark. Neben dem genutzten Pflanzenteil und dem Alter der Ashwaganda wird der Wirksubstanzgehalt ebenso von den Wuchsbedingungen im Herkunftsland, sowie von der Lagerung nach der Ernte beeinflusst.
Demnach kann der Wirkstoff der in der Schlafbeere enthalten ist mal schwächer und mal stärker ausfallen. Vorteilhaft ist dies in therapeutischer Hinsicht natürlich nicht. Gilt es Beschwerden gezielt mit Ashwaganda zu behandeln, ist es besser das Extrakt zu sich zu nehmen, welches stets den gleichen Wirkstoffgehalt mitbringt. Vorbeugende Behandlungen hingegen können ruhig mit Schlafbeerenpulver vorgenommen werden.
Wie gilt es Ashwaganda zu dosieren?
Keinesfalls kommt die Ashwaganda aber nur zu medizinischen Zwecken zum Einsatz. Schon seit vielen Jahrzehnten ist diese Pflanze wegen ihrer leicht berauschenden Wirkungskraft bekannt. Mit anderen Substanzen dieser Art, wie Alkohol oder Hanf kommt es zu einer verstärkten Wirkung.
Viel Ashwaganda hilft außerdem auch nicht viel. Ganz im Gegenteil, denn zu hohe Dosen führen zu Erbrechen, Übelkeit, Herzrasen und in seltenen Fällen sogar zu Bewusstlosigkeit. Außerdem gilt es nicht zu vergessen, dass diese Pflanze nicht grundlos Schlafbeere genannt wird. Durch die sedative Wirkungsweise führen zu große Mengen Ashwaganda recht zügig zu einer starken Müdigkeit. Aus diesem Grund gilt es Kapseln, wie Pulver nicht vor der Arbeit oder Autofahrten anzuwenden.
Zweimal täglich werden 300 mg des Ashwaganda Extraktes zu therapeutischen Zwecken empfohlen. Wer dieses pflanzliche Heilmittel allerdings als Schlafmittel verwenden möchte, sollte die Dosis ein wenig erhöhen. In Indien werden zwischen zwei bis vier Gramm Wurzelpulver mit Milch und Honig oder Zucker gekocht und dann getrunken. Dieser Heiltrunk dient dann als erektionsverlängerndes Aphrodisiakum, sowie als entspannungsbringendes Schlafmittel.
Welche Inhaltsstoffe der Ashwaganda bringen die Wirkung mit?
Laut der Experten sind es die sogenannten Withanolide die Ashwaganda die vielseitigen Wirkungsweisen bescheren. Insbesondere die Wirksubstanz Withaferin A scheint hier für die Wirkungen verantwortlich zu sein.
Aus diesem Grund, ist die Wirkungsweise auch nur bei Extrakten, wie Pulverpräparaten so gut, wenn eine ausreichende Menge von diesem Stoff zu finden ist. Aber auch Präparate, die einen hohen Wirkstoffgehalt mitbringen, müssen nicht zwingend wirkungsvoll sein. Vor allem billige Produkte enthalten meist Extrakte mit einer niedrigen Wirkstoffkonzentration.
Hochwertige Ashwaganda Extrakte hingegen sind auf einen Wirkstoffgehalt von 2,5% Withanolide standardisiert. Fehlen die Angaben zum Gehalt der Wirksubstanz auf einem Produkt, ist davon auszugehen, dass dieser kaum zugegen ist. Demnach lohnt sich hier ein Kauf nicht.
Ashwagandha in der modernen Forschung: Was sagen Studien?
In den letzten Jahren ist Ashwagandha vermehrt in den Fokus der westlichen Forschung gerückt. Klinische Studien deuten darauf hin, dass Extrakte mit mindestens 2,5 % Withanoliden den Cortisolspiegel senken und damit Stress reduzieren können. Eine Studie der National Library of Medicine (2021) zeigte, dass Teilnehmer nach 60 Tagen täglicher Einnahme von 300 mg Ashwagandha weniger Stresssymptome aufwiesen.
Ebenso gibt es Hinweise auf verbesserte Schlafqualität und erhöhte Testosteronwerte bei Männern. Allerdings sind viele dieser Studien klein angelegt und teilweise herstellerfinanziert. Wissenschaftler fordern daher größere, unabhängige Untersuchungen. Fest steht: Die Pflanze zeigt vielversprechende Ansätze – ihre Wirkung sollte aber immer kritisch im Kontext der bisherigen Daten betrachtet werden.
Nebenwirkungen und Vorsicht bei der Anwendung
Obwohl Ashwagandha als gut verträglich gilt, sind einige Vorsichtsmaßnahmen wichtig. Bei zu hoher Dosierung kann es zu Magenbeschwerden, Erbrechen oder Schwindel kommen. Personen mit Schilddrüsenüberfunktion, Bluthochdruck oder hormonellen Störungen sollten vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten.
Schwangere und Stillende sollten auf Ashwagandha verzichten, da bisher keine ausreichenden Sicherheitsdaten vorliegen. Zudem kann die Kombination mit Schlaf- oder Beruhigungsmitteln die sedierende Wirkung verstärken. Wer Ashwagandha regelmäßig nutzt, sollte nach etwa acht Wochen eine Einnahmepause einlegen, um Gewöhnungseffekte zu vermeiden. Die Beachtung dieser Hinweise erhöht die Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung deutlich.
Qualitätsmerkmale beim Kauf von Ashwagandha-Produkten
Nicht jedes Ashwagandha-Präparat ist gleich wirksam – entscheidend ist der Wirkstoffgehalt. Achte beim Kauf auf Produkte, die mindestens 2,5 % Withanolide enthalten und standardisierte Extrakte nutzen. Auch das Herkunftsland spielt eine Rolle: Indische Produkte werden oft nach ayurvedischen Standards hergestellt, während europäische Hersteller stärker auf Laborzertifikate setzen.
Bio-Zertifizierungen und Laboranalysen sind gute Indikatoren für Reinheit und Schadstofffreiheit. Verzichte auf Produkte ohne transparente Inhaltsangabe oder unrealistische Heilsversprechen. Besonders hochwertige Marken listen die Menge der aktiven Substanz auf der Verpackung. Wer diese Kriterien berücksichtigt, kann sicherstellen, dass die Wirkung dem entspricht, was Forschung und Ayurveda erwarten lassen.
Ashwagandha im Alltag: Wie lässt sich die Pflanze integrieren?
Ashwagandha kann flexibel in den Alltag eingebaut werden – je nach Zielsetzung. Für besseren Schlaf empfiehlt sich die Einnahme abends, etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen. Zur allgemeinen Stressreduktion kann das Präparat morgens oder mittags eingenommen werden.
Kombiniert mit warmem Wasser oder Milch entfaltet das Pulver seine Wirkung am besten. Viele Menschen mischen es auch in Smoothies oder pflanzliche Milchgetränke, um den bitteren Geschmack abzumildern. Wichtig ist die Regelmäßigkeit: Eine kontinuierliche Einnahme über mehrere Wochen steigert die Wirkung, da sich der Körper an die adaptogenen Eigenschaften anpasst. Ergänzend helfen Bewegung, Meditation und gesunde Ernährung, um die positive Wirkung zu verstärken.
Ashwagandha und seine adaptogenen Eigenschaften
Ashwagandha wird häufig als „Adaptogen“ bezeichnet – ein Stoff, der dem Körper hilft, sich an Stresssituationen anzupassen. Adaptogene Pflanzen wie Ashwagandha, Ginseng oder Rhodiola fördern die Balance zwischen Hormonen, Nervenaktivität und Immunsystem. Studien deuten darauf hin, dass Withanolide den Cortisolspiegel regulieren und gleichzeitig die Nebennieren entlasten können.
Dadurch verbessert sich die körperliche und mentale Belastbarkeit. Menschen, die regelmäßig Ashwagandha einnehmen, berichten häufig von gesteigerter Konzentration, innerer Ruhe und besserer Erholung. Diese Eigenschaften erklären, warum die Pflanze sowohl im Ayurveda als auch im modernen Biohacking so beliebt ist. Dennoch sollte sie nicht als Wundermittel, sondern als unterstützendes Naturpräparat betrachtet werden.
Ashwagandha und Kombination mit anderen Heilpflanzen
In der ayurvedischen Medizin wird Ashwagandha oft mit anderen Heilpflanzen kombiniert, um ihre Wirkung zu verstärken. Eine häufige Kombination ist mit Shatavari (zur Hormonbalance), Brahmi (für die Konzentration) oder Tulsi (zur Stressreduktion).
Diese Synergien ermöglichen es, gezielt auf individuelle Bedürfnisse einzugehen – etwa zur Förderung der Fruchtbarkeit, gegen innere Unruhe oder für mehr Energie im Alltag. Auch westliche Kräuter wie Lavendel oder Melisse können ergänzend eingenommen werden. Wichtig ist, Wechselwirkungen zu beachten und bei bestehenden Erkrankungen ärztlichen Rat einzuholen. Solche Pflanzenkombinationen zeigen, wie alte Heiltraditionen und moderne Naturmedizin ineinandergreifen können.
Fazit:
Ashwaganda bringt viele hilfreiche Wirkungsweisen mit und wird in der indischen Heilkunst schon seit Jahrhunderten verwendet. Demnach kann eine Anwendung bestimmte, gesundheitliche Beschwerden lindern. Wunder gilt es aber auch von einem Ashwaganda-Extrakt nicht zu erwarten. Wer mit ernsten gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, sollte dennoch stets einen Arzt zu Rate ziehen. Ashwaganda hingegen gilt es eher als Nahrungsergänzungsmittel zu betrachten, welches bei alltäglichen Leiden helfen kann.
Quellen zu Ashwagandha: Wirkung und Erfahrungen:
- MSD Manual – Ashwagandha (Schlafbeere): Spezialthemen zu Wirkungen und Nebenwirkungen
- netDoktor.de – Ashwagandha: Wirkung, Nebenwirkungen
- Gelbe Liste – Ashwagandha: Vorsicht bei Schlafbeeren-Präparaten (Hinweis auf BfR-Warnung)
Hallo,
ich habe ashwagandha zweimal eingenommen:
Jedesmal mußte ich Erbrechen! Es war mir echt übel!
Können Sie sich das erklären?
Mit freundlichen Grüßen
Horst-Dieter Theissen