Rezeptpflichtige Schlafmittel
Welche rezeptpflichtigen Schlafmittel helfen bei Schlafproblemen?
Rezeptpflichtige Schlafmittel als letzte Möglichkeit bei akutem Schlafmangel? Etwa zehn Prozent der Deutschen kämpfen mit Schlafproblemen. Die Betroffenen finden am Abend erst nach Stunden in den Schlaf, haben Probleme beim Durchschlafen und wachen am Morgen viel zu früh auf.
Vor allem stark ausgeprägte Schlafstörungen lassen sich dann meist nicht mehr mit pflanzlichen Präparaten therapieren, denn diese rezeptfreien Schlafmittel zeigen hier in der Regel nicht mehr die gewünschte Wirkung. In diesem Fall können Mediziner dann chemische Substanzen verschreiben, die eine weitaus stärkere Wirkungskraft besitzen.
Inhalt
- Wie wirken verschreibungspflichtige Schlafmittel?
- Benzodiazepine als Schlafmittel
- Rezeptpflichtige Schlafmittel, die eine ähnliche Wirkungsweise wie Benzodiazepine mitbringen
- Antidepressiva als Schlafmittel
- Neuroleptika als Schlafmittel
- Antihistaminika als Schlafmittel
- Barbiturate als Schlafmittel
- Welche Nebenwirkungen bringen rezeptpflichtige Schlafmittel mit?
- Schlafmittel und die Suchtgefahr
- Das Absetzen von Schlafmitteln kann zum sogenannten Rebound führen
Wie wirken verschreibungspflichtige Schlafmittel?
Rezeptpflichtige Schlafmittel zeigen ihre Wirkungsweisen meist direkt im Gehirn. Je nachdem, welche Wirkstoffe in den Schlaftabletten enthalten sind, regen diese die allgemeine Bereitschaft des Schlafes an, wirken schnell und erleichtern auf diese Weise das Einschlafen bzw. zeigen eine lange Wirkdauer und fördern auf diesem Wege das Durchschlafen.
In erster Linie sollen Schlafmittel, die nur mit einem Rezept erhältlich sind demnach für eine gesunde, wie erholsame Nachtruhe sorgen. Hinzu kommt, dass solche Präparate ebenfalls in der Lage sind den Anwendern die Angst vor dem Nichteinschlafen zu nehmen, denn auch dieses Problem belastet allzu viele Menschen mit Schlafstörungen. Letzteres führt oftmals in einen Teufelskreis, der ohne entsprechende Medikamente nicht mehr verlassen werden kann.
Folgende rezeptpflichtige Schlafmittel werden heute häufig von Medizinern verschrieben:
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Benzodiazepine als Schlafmittel
Bei den sogenannten Bezodiazepinen handelt es sich um Psychopharmaka, die Muskelentspannend und schlaffördernd wirken und zudem bestehende Ängste nehmen. Bereits die erste Einnahme einer Schlaftablette erhöht die Schlafbereitschaft.
Gegen Schlafprobleme werden häufig Benzodiazepine mit folgenden Wirksubstanzen eingesetzt:
- Triazolam
- Temazepam
- Flurazepam
- Nitrazepam
Tetrazepam ist zudem auch eine Wirksubstanz, welche sich in der Gruppe der Benzodiazepine einordnen darf, allerdings darf dieser Wirkstoff seit dem Jahr 2003 nicht mehr verschrieben werden. Der Grund findet sich in den starken Nebenwirkungen, die diese Substanz erzeugen kann. Hinzu kommt, dass Benzodiazepine eine hohe Abhängigkeitsgefahr mitbringen.
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Rezeptpflichtige Schlafmittel, die eine ähnliche Wirkungsweise wie Benzodiazepine mitbringen
Hierbei handelt es sich um eine noch relativ neue Wirkstoffgruppe, die zwar eine ähnliche Wirkungsweise wie Benzodiazepine besitzt, allerdings ein geringeres Risiko der Abhängigkeit mitbringt. Aus diesem Grund werden diese verschreibungspflichtigen Schlaftabletten auch als Nicht-Benzodiazepin-Agonisten bezeichnet.
Die entsprechenden Wirksubstanzen sind in diesem Fall:
- Zaleplon
- Zolpidem
- Zopiclon
So wirken diese Schlafmittel hauptsächlich schlaffördernd und zeigen ihre Wirkungskraft gegenüber Ängsten und Krämpfen kaum. Nicht-Benzodiazepin-Agonisten werden oftmals zur Kurzzeittherapie bei Schlafproblemen verschrieben.
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Antidepressiva als Schlafmittel
Einige Medikamente gegen Depressionen wirken eher stimmungsaufhellend, andere besitzen eine Angstdämpfende Wirkung und wieder andere sorgen für Entspannung und fördern den Schlaf. Die zuletzt genannten Antidepressiva finden daher auch bei Schlafstörungen ihr Einsatzgebiet.
In diesen Antidepressiva sind folgende Wirkstoffe enthalten:
- Mirtazapin
- Amitriptylin
- Doxepin
- Trimipramin
Da Antidepressiva kaum eine Gefahr der Sucht mitbringen, werden diese Arzneien oftmals als Schlafmittel verschrieben, die langfristig gegen Schlafstörungen helfen können.
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Neuroleptika als Schlafmittel
Neuroleptika dienen in erster Linie dazu eine Epilepsie wirkungsvoll zu behandeln, allerdings besitzen auch diese Arzneien eine müde-machende Wirkung. Aus diesem Grund werden Neuroleptika auch manchmal als Schlafmittel verschrieben. Hierbei handelt es sich aber meist um Ausnahmen, denn diese Schlaftabletten besitzen starke Nebenwirkungen, wie Störungen des Bewegungsapparates. Im Gegensatz zu Benzodiazepine machen Neuroleptika aber nicht abhängig.
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Antihistaminika als Schlafmittel
Antihistaminika werden in erster Linie angewendet, um Allergie-Symptome auszuschalten bzw. zu lindern. Die erste Generation dieser Arzneimittel besitzt aber auch eine Nebenwirkung, denn diese rufen Müdigkeit hervor. In manchen Fällen raten Mediziner ihren schlafgestörten Patienten deshalb dazu, eines dieser Präparate einzunehmen, um entspannt schlafen zu können. Abhängig machen Antihistaminika nicht.
Folgende Wirksubstanzen helfen hier gegen Schlafprobleme:
- Promethazin
- Diphenhydramin
- Meclozin
- Doxylamin
Die meisten Antihistaminika dieser Art zählen allerdings nicht zu den rezeptpflichtigen Medikamenten, so dass diese ohne Rezept in der Apotheke erhältlich sind.
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Barbiturate als Schlafmittel
Hierbei handelt es sich um klassische Schlaf-, wie Beruhigungsmittel, die heutzutage nicht mehr zum Einsatz kommen. Barbiturate besitzen ein hohes Suchtpotenzial, weshalb Mediziner inzwischen nicht mehr auf diese Schlafmittel zurückgreifen. Lediglich zur Kurzzeitbehandlung von Epilepsien werden diese heutzutage noch verschrieben.
Welche Nebenwirkungen bringen rezeptpflichtige Schlafmittel mit?
Auch Schlafmittel in chemischer Form bringen Nebenwirkungen mit. Je nach Wirkstoff kann es zu unterschiedlichen Nebeneffekten kommen. Die meisten Präparate können demnach für eine Mundtrockenheit, Verstopfung oder gar zu Herz-Rhythmusstörungen führen. Zudem müssen Anwender bedenken, dass solche Arzneimittel die körperliche, wie mentale Leistungsfähigkeit senken können. Auch die Reaktionsfähigkeit kann nach einer Einnahme rapide abnehmen, so dass das Führen eines Fahrzeugs vermieden werden sollte.
Schlafmittel und die Suchtgefahr
Der gefährlichste Nebeneffekt von Schlafmitteln ist die Sucht, denn viele dieser Präparate führen bei einer regelmäßigen Einnahme zur Abhängigkeit. In diesem Zusammenhang sind es vor allem die Benzodiazepine die schnell zur Gefahr werden können. Aus diesem Grund, sollten diese Schlafmittel nicht länger als ein bis vier Wochen den Schlaf fördern. Außerdem gilt es sich stets genau an die Dosierung zu halten, die der Mediziner verschreibt.
Hinzu kommt, dass Benzodiazepine mit der Zeit etwas von ihrer Wirkungskraft einbüßen, denn diese Mittel führen zu einem Gewöhnungseffekt. Wer jetzt eigenständig einfach die Dosis erhöht, kann davon ausgehen, dass er alsbald abhängig von seinem Schlafmittel wird. In diesem Fall, gilt es unverzüglich einen Mediziner aufzusuchen und unter fachmännischer Aufsicht einen Entzug durchzuführen.
Das Absetzen von Schlafmitteln kann zum sogenannten Rebound führen
Hat ein Schlafgestörter über eine längere Zeit hinweg rezeptpflichtige Schlafmittel eingesetzt, gilt es diese mit Hilfe eines Mediziners etappenweise abzusetzen, um unliebsame Symptome zu verhindern. Wer die Schlaftabletten einfach von heute auf morgen weglässt, kann damit rechnen, dass er plötzlich mit einer sogenannten Absetz-Schlaflosigkeit zu kämpfen hat. Genauer gesagt, heißt das, dass die Schlaflosigkeit unverzüglich wieder zum Thema wird und in einigen Fällen tritt diese dann sogar verstärkt auf. Ärzte sprechen hier von einem Rebound-Effekt.
Ein Patient, der verschreibungspflichtige Schlafmittel eingenommen hat, benötigt etwa ein Zehntel dieser Anwendungszeit um das Präparat ohne Probleme wieder abzusetzen. Als grobe Faustformel gilt: Nach mehrwöchiger Anwendung etappenweises Absetzen des Schlafmittels über Tage, nach monatelanger Anwendung über Wochen und nach jahrelanger Anwendung über Monate.
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