Circadin
Circadin - rezeptpflichtiges Melatonin mit Wirkung und Nebenwirkungen
Rezeptpflichtig? | JA |
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Wirkstoff | Melatonin |
Zulassungsinhaber | MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG |
Anwendung | Behandlung von Schlafstörungen - Retardtabletten |
Inhalt
- Die Wirkung von Circadin
- Anwendungs- und Einsatzgebiet des Medikaments
- Dürfen schwangere oder stillende Frauen das Mittel einnehmen?
- Circadin Nebenwirkungen – Das sind die Unannehmlichkeiten
- Circadin Nebenwirkungen in temporärer Form
- Seltene Circadin Nebenwirkungen
- Interessante Besonderheiten
- Circadin Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
- Warnhinweise
- Überdosis Schlaftabletten: Kann zu viel lebensgefährlich sein
Die Wirkung von Circadin
In dem Medikament ist der Wirkstoff Melatonin enthalten, der die gesamte Circadin Wirkung ausmacht. Melatonin ist, ganz plump betrachtet, die innere Uhr des Menschen. Dieser Wirkstoff sorgt im normalen Fall, für einen geregelten Schlaf-Rhythmus: Ist wenig Melatonin in unserem Körper so sind wir wach, bzw. wacht der Mensch auf. Ist viel Melatonin im Umlauf so ermüdet man, und schläft darauf ein.
Jedoch ist in einigen Fällen dieser Rhythmus gestört, besonders bei ständigem Wechsel der Wach- und Schlafzeiten, wie es beispielsweise bei jungen Menschen der Fall ist. Es entwickeln sich Einschlafprobleme und Schlafstörungen, welche sich sehr deutlich in Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen ausdrücken. Das Schlafmittel Circadin soll nun Abhilfe schaffen.
Der enthaltene Wirkstoff Melatonin fördert das Einschlafen, und stellt in einem gewissen Zeitraum X den Schlaf- und Wach-Rhythmus wieder her.
Anwendungs- und Einsatzgebiet des Medikaments
Die Circadin Wirkung, sowie Wirkstoff, wird ausschließlich im Bereich der Schlafstörungen angewandt. An der Verschreibung des Medikaments sind einige Bedingungen gebunden. So dürfen die Schlafstörungen nicht von einer schlechten Schlafqualität herrühren, beispielsweise durch eine unangemessene Matratze. Außerdem dürfen die Ursachen nicht organischen Ursprung sein.
Zusätzlich kommt eine Altersbeschränkung ab 55 Jahren hinzu.
Dürfen schwangere oder stillende Frauen das Mittel einnehmen?
Die Anwendung ist im Allgemeinen nicht empfohlen. Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Studien an Müttern selbst, ob die Einnahme von zusätzlichem Melatonin jegliche Einwirkungen hat. Auch Tierexperimente konnte keine konkreten Nachweise liefern, ob es direkte oder indirekte Schäden bei Mutter und Kind Entwicklung bewirkt. Bei Untersuchungen wurde die Schwangerschaft, Entwicklung des Ungeborenen, Geburt und Entwicklung des Geborenen erforscht.
Eine Feststellung konnte jedoch geklärt werden. Körpereigenes Melatonin ist in verschiedenen „Kinds-Umgebungen“ vorzufinden. Muttermilch und Mutterkuchen sind diese Umgebungen, bei denen sich zeigt, das Melatonin von der Mutter auf das Kind übertragen werden kann. Das bestätigte sich anhand zahlreicher Tieruntersuchungen mit Nagern, Schafen, Rindern und Affen.
Circadin Nebenwirkungen – Das sind die Unannehmlichkeiten
Die Liste an möglichen Circadin Nebenwirkungen scheint schier unendlich, sodass eine Unterteilung in drei Kategorien einer Aufzählung nötig war. So kommen wir mit den Circadin Nebenwirkungen auf temporäre Nebenerscheinungen (welche gelegentlich Auftreten und wieder abklingen), seltene Nebenwirkungen und schlussendlich einige kleine Besonderheiten.
Circadin Nebenwirkungen in temporärer Form
Auch wenn die Einnahmefolgen nur zeitweise auftreten, so gibt es doch einige, ziemlich unschöne Begleiterscheinungen von Circadin mit Melatonin. So ergeben sich zum einen die relativ typischen Nebeneffekte der Einnahme eines Schlafmittels. Gewichtszunahme ist einer dieser typischen Merkmale; durch das Blockieren bestimmter Rezeptoren steigert sich auch das Hungergefühl, es setzt früher ein.
Häufig kommt es zu einer allgemeinen Antriebslosigkeit und Demotivation. Diesen drücken sich in Schläfrigkeit und Benommenheit aus. Zudem sind Patienten teilweise von Konzentrationsstörungen betroffen, die sich aus den gegensätzlichen Nebenwirkungen schlussfolgern lässt. Zum einen kommt es zur Schläfrigkeit und anhaltender Müdigkeit. Konträr dazu steigert sich die Reizbarkeit und Nervosität, was in einigen Fällen zur Rastlosigkeit führt.
Weitere Erscheinungen:
- Angst
- Bauchschmerzen
- Bluthochdruck
- Eiweiß im Urin
- Hautausschlag
- Hautentzündungen
- Juckreiz (Prickeln, Brennen)
- Migräne
- Mundtrockenheit
- Nächtliches, plötzliches Schwitzen
- Schmerzen im Brustkorb
- Schmerzen in den Gliedern (Arme und Beine)
- Schwäche
- Seelische Überaktivität, starke emotionale Schwankungen
- Verdauungsstörungen
- Wechseljahresbeschwerden
Seltene Circadin Nebenwirkungen
Für diese Kategorie wird die Liste sehr lang, weshalb wir diese nur kurz anreißen. Es sind nur seltene Nebenwirkungen, und treffen in den seltensten Fällen ein. Sollte eine gravierende Änderung stattfinden, über die Sie Ihr Arzt nicht informiert hat, und die wir hier nicht aufzählen, dann kontaktieren Sie umgehend den behandelnden Arzt.
Während die temporären und bekannten Nebenwirkungen noch halbwegs logisch erscheinen; zum Beispiel die Antriebslosigkeit aufgrund des ermüdenden Zustands den Melatonin auslöst, so finden wir die meisten gegensätzlichen Wirkungen hier. Frühmorgendsliches Erwachen, Herzrasen, starke nervöse Bewegungen (zum Beispiel Restless Legs) oder ständige Aufmerksamkeitsstörungen zählen dazu.
Zusätzlich kommen Missempfindungen vor: lageabhängiger Schwindel, spontane Ohnmacht, Hitzewallungen, unbegründeter Durst, gedrückte Empfindung, Depressionen und verminderte Sehschärfe.
Interessante Besonderheiten
Es gibt Symptome die bei Studien besonders häufig beklagt wurden. Überwiegend Schmerzempfindungen zählten dazu:
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Nasen- und Rachenentzündungen
Das Besondere an diesen scheinbaren Nebenwirkungen war nun, das diese Schmerzen auch in der Placebo-Gruppe auftraten. Damit ist das Eintreten der Schmerzen als Nebenwirkung teilweise ausgeschlossen. Die oben aufgeführten Symptome sind Erscheinungen, die wirklich mit der Einnahme von Circadin zusammenhängen.
Circadin Wechselwirkungen mit anderen Substanzen
Das gegenseitige Beeinflussen der Medikamente sollte jedem bekannt sein. Mal kann Circadin die Wirkung anderer Substanzen verstärken oder auch abschwächen. Dasselbe gilt auch für die Einwirkung auf das Melatonin; deshalb kann geschwächt und ebenso verstärkt werden. Einige Wechselwirkungen sind von anderen Medikamenten wir Dominal oder Mirtazapin bekannt, einige Unterschiede gibt es dennoch.
Angefangen bei dem klassischen Beispiel Alkohol. Der Konsum eines Schlafmittels mit Alkohol verstärkt die Wirkung von dem Medikament enorm. Am Beispiel der Circadin Wirkung handelt es sich um ein klares verschlimmern. Es wird keine Beruhigung mehr herbei geführt, sondern sofortiges Schlafen.
Auch Zigaretten haben einen Einfluss auf die Wirkung von Melatonin. Der Wirkstoff wird durch Zigarettenrauchen schneller abgebaut, wodurch der Effekt des Beruhigens sehr schnell verfliegt. Der selbige Effekt tritt auch bei der Einnahme von Antiepileptikas, wie Carbamazepin, oder Mittel bei Tuberkulose ein. Rifampicin ist eines der Tuberkulose-Mittel.
Die schläfernde Wirkung wird auch durch andere Medikamente verstärkt. Benzodiazepinen und ähnliche Stoffe, wie Zaleplon, Zolpidem etc. werden durch Melatonin gestärkt. Die Folgen sind Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung und Koordinationsprbleme.
Auch übermäßig Ruhig wird man durch die gleichzeitige Verabreichung mit Psychopharmaka. Sp führen Imipramin oder Thioridazin zu starken Ruhigstellung. Was zur absoluten Benommeheitszuständen führt und normale Aufgabenbewältigung stark erschwert.
Besonders Vorsicht gilt für Patienten, welche mit den Psychopharmaka Fluvoxamin unter Behandlung stehen. In gleichzeitiger Einnahme wird die Konzentration von Melatonin so stark, sodass es zu lebensgefährlichen Zuständen kommt.
Warnhinweise
Bei der Einnahme des Medikaments sollten Sie die Arbeit an Maschinen oder das Autofahren unterlassen. Die Förderung der Müdigkeit kann damit schnell zur Unaufmerksamkeit und (gravierenden) Fehlern führen. Was Sie selbst und die Umwelt gefährdet.
Leiden Sie an einer Lactose-Intoleranz, dann ist das unbedingt dem Arzt zu melden. Das Medikament enthält Lactose und kann dadurch zu unschönen Nebenwirkungen führen.
Außerdem sollten Sie auf die Lagerung des Mittels achten. Zum einen darf die Temperatur nicht über 25 °C betragen, und zusätzlich muss es vor Licht geschützt werden. Am besten bewahren Sie das Medikament in der Originalverpackung.
Beachten Sie außerdem folgendes: Unsere Angaben zur Wirkung von Circadin beziehen sie alleinig auf dessen Wirkstoff: Melatonin. Aus diesem Grund können die Angaben von Herstellerangaben oder denen des Arztes abweichen. Haben Sie Zweifel, Fragen oder Unsicherheiten, zögern Sie nicht ihren behandelnden Arzt oder Apotheker zu kontaktieren. In einigen Fällen kann auch der Beipackzettel einige Frage aufklären.
Zusätzlich weisen wir darauf hin, dass es bei Arzneimitteln zu allergischen Reaktionen kommen kann. Informieren Sie Ihren Arzt deshalb ausführlich über Allergien.
Überdosis Schlaftabletten: Kann zu viel lebensgefährlich sein
Kann man sich mit einer Schlaftabletten Überdosis töten? Viele Menschen haben heutzutage mit mittelschweren bis starken Schlafstörungen zu kämpfen. Häufig werden dann Schlafmittel in Tablettenform vom Mediziner verschrieben, so dass der Schlafgestörte mit Hilfe entsprechender Arzneien wieder erholsam seine Nachtruhe genießen kann. Diverse Präparate fördern den nächtlichen Schlaf und basieren entweder auf natürlich vorkommenden oder auf synthetisch hergestellten Wirksubstanzen. >> Mehr lesen zum Thema Schlaftabletten Überdosis
Eine Überdosierung von Schlaftabletten führt je nach Art des Medikaments und der Dosis zu einer Reihe von Folgen. Schlaftabletten führen nicht oft zu einer tödlichen Überdosierung, wenn sie allein eingenommen werden. Das heißt jedoch nicht, dass dies unmöglich ist – bestimmte Schlafmittel können als Folge einer Überdosierung zum Tod führen.
In der Vergangenheit haben manche Menschen Schlafmittel eingenommen, um sich selbst zu schädigen. Die Vorstellung, langsam in den Schlaf zu fallen und nicht mehr aufzuwachen, galt als das bevorzugte Mittel, um sein Leben zu beenden. Im Laufe der Zeit begannen Forscher jedoch, Schlafmittel sicherer zuzubereiten, so dass die Wahrscheinlichkeit einer tödlichen Überdosierung sank.